Pichon-Longueville Comtesse de Lalande 2019 gehört zu den Super Seconds, deren Qualität oft den 1er Grands Crus Classés nicht nachsteht, und wird mit seinem Nachbarn Chateau Latour verglichen. 2019 ist nicht nur einer der besten Jahrgänge für Pichon Comtesse - auf einer Stufe mit 1982 oder 1986 - sondern auch einer der Weine des Jahrgangs 2019. Pichon Comtesse 2019 ist nahe an der Perfektion, aber es bleibt ein Vorbehalt. Das Weingut ist nie dem Trend zu frühreif fruchtbetonten Bordeaux gefolgt, wie sie etwa Michel Rolland als einflussreicher Berater verbreitet hat. Es ist empfehlenswert, diesen klassischen Pauillac 12 bis 15 Jahre lang zu lagern, um ihn auf seinem Höhepunkt zu erleben, den er dann noch länger halten wird.
Neil Martin Vinous 99
The 2020 Pichon-Longueville Comtesse de Lalande has one of the more opulent aromatic profiles amongst the flight of Pauillac wines, displaying black cherries, cassis, graphite and cedar. The palate is medium-bodied with svelte tannins and a silver bead of acidity. Silky smooth in texture, this retains impressive composure toward the finish, handling the weight of fruit with class. It improves with each swril, though the bottle I tasted just after bottling had a touch more precision. Nevertheless this [is] a fabulous Pauillac that flirts with perfection.
Antonio Galloni Vinous 98 ...The 2019 Pichon-Longueville Comtesse de Lalande is very clearly one of the wines fo the year. Statuesque in its bearing, the 2019 possesses termendous depth and intensity right of the gate. Dark fruit, gravel, smoke, licorice and incense draw the taster in. The 2019 is like a great book. You don't want to put it down. Each taste reveals a new layer, a new shade of nuance...
Die Geschichte von Chateau Pichon-Longueville Comtesse de Lalande lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Der Kern der Weinberge ist 75 Hektar groß, aber die Fläche wurde durch jüngste Käufe erweitert. Das Weingut ist zu etwa 60 % mit Cabernet Sauvignon, 30 % Merlot, 6 % Cabernet Franc und 4 % Petit Verdot bepflanzt. Das Weingut ist nie dem Trend zu maximaler Kraft gefolgt. Man hat hier nie überreife Früchte geerntet, denen es an Frische und Struktur fehlt, was dann durch eine sehr starke Extraktion der Traubenschalen kompensiert werden muss. Man hat sich auch nicht von fallenden Parker Bewertungen beeinflussen lassen und ist den Maßstäben des klassischen Bordeaux gefolgt. Inzwischen orientiert man sich in Bordeaux allgemein wieder eher an dem klassischen Stil. Auf Chateau Pichon-Longueville Comtesse de Lalande tragen die verlängerte 18- bis 24-monatige Reifung in 50 % neuem Eichenholz, das Terroir und der hohe Merlot-Anteil zu einem Stil bei, der sich durch ein seidiges Gaumengefühl und tiefe Schichten üppiger Frucht auszeichnet. Die Aromen erinnern oft an Cassis, Tabak und Zedernholz. Was Pichon Comtesse auszeichnet ist wie die schmelzige Textur mit bemerkenswerten Nuancen und Details unterlegt wird. Es verbinden sich Charme und Eleganz. Es mangelt in Bordeaux nicht an Weinen mit Geschmeidigkeit, aber es fehlt ihnen fast immer an Präzision und sie verschwimmen am Gaumen, wenn man sie mit Pichon-Longueville Comtesse de Lalande vergleicht. Die Ankunft von Nicolas Glumineau aus Montrose im Jahr 2012 mag zu einem etwas strukturierteren Stil beigetragen haben.