- Körperreicher, komplexer Pinot Noir Champagner
- Der letzte klassische Grande Dame vor Änderung des Stils
Noch nie nach dem ersten Jahr 1972 hatte La Grande Dame so einen hohen Pinot Noir Anteil wie 2008: 92 %. Anfangs dominierte der Pinot in den 70er Jahren aber in der letzten Zeit pendelte sich der Chardonnay Anteil bei knapp 40 Prozent ein. Zuerst kommen mir die englischen Worte: bold und flamboyant in den Sinn. Ohne Zweifel hat der 2008er Power und die brillante Säure Struktur des Jahrgangs, die auf den kühlen aber trockenen, sonnigen Sommer zurückgeht. Der Grande Dame 2008 besteht aus Pinot Noir aus Ay, Ambonnay, Bouzy, Verzy, Verzenay und Chardonnay in Le Mesnil-sur-Oger. Mineralische Lagen wie Verzy und Verzenay sollen den Pinot Noir Stil dominieren. Die Dosage ist mit 3 g pro Liter sehr gering. Die Weine wurden zum großen Teil in Holzfässern vergoren und ausgebaut, was zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder praktiziert wird. Der Grande Dame 2008 riecht verhalten nach getrockneter Feigen und Aprikosen, reifen Birnen, Hasel- und Wallnuss und rauchigen Noten. Durch das zehnjährige Hefelager fühlt sich die Perlage cremig an. Dieser Jahrgang hat eine prickelnde Mineralität und dezent fruchtige Aromen von Zitrone. Nussige Aromen überwiegen. Der Körper ist voll und der Gaumen ist seidig mit feiner Perlage. Auch wegen der brillanten Säure wird er Jahrzehnte lagerfähig sein. Er ist am Anfang seiner Entwicklung und wenn man ihn jetzt genießen will, öffnet man die Flasche am besten ein paar Stunden vorher.