Persönliche Beratung
2013 ist bei Chardonnay vielleicht noch besser als 2008, aber wie hat Roederer in diesem kühleren Spätherbst derart perfekte Pinot Noirs ernten können? Während wir sonst stilvolle, ausgewogene 2013er Weine aus den roten Traubensorten kennen, denen es die Substanz und Dichte in der Gaumenmitte fehlt, um zu den großen zu zählen, bekommt man all diese Dinge bei Cristal und zwar mit einer unglaublichen Energie und mineralischen Intensität. Liegt es an der perfekten Weinberg Arbeit, den kleinen Erträgen aus alten biodynamisch angebauten Reben? Wer weiß, aber dieser Cristal setzt neue Maßstäbe. Er hat die Reife des körperreichen 2002ers mit mehr Eleganz, Mineralität und Energie.
Das Frühjahr will in der Champagne 2013 einfach nicht! Die Reben treten sehr spät in den vegetativen Zyklus ein und die Blüte beginnt erst im Juli. Das hat es selbst zu Zeiten vor der Klimaerwärmung sehr selten gegeben.
Der Sommer ist sehr warm, trocken und bringt mehr als genug Sonnenschein, um auch für den Pinot Noir perfekte Bedingungen zu bieten. Die hohen Temperaturen treffen aber auf Trauben, die noch nicht weit genug entwickelt sind, um ihre Säure zu verlieren. Durch den späten Start erfolgt die Reife der Trauben erst im Oktober bei niedrigen Temperaturen. Die Chardonnays sind perfekt, aber nur die Pinot Noirs der besten Lagen haben neben fruchtigem Charme auch die Substanz, Struktur und Konzentration für wahre Größe.