- Ein großes Jahr für Clos des Goisses
- Jetzt schon gut, aber erst am Anfang einer langen Entwicklung
Philipponnat Clos des Goisses 2009 zeigt, dass der kräftige, komplexe Stil am besten in reifen, warmen Jahren herauskommt, weswegen 2009 besser als der mineralische und säurebetonte 2008er ist. Der Clos des Goisses ist der wärmste Weinberg in der ganzen Champagne, aber der Kreideboden gehört zu den feinsten. So hat er dennoch eine salzige mineralische Komponente. Clos des Goiesses ist ein berühmter steiler Weinberg in Mareuil sur Ay mit einer Fläche von 5,5 ha. Der Südhang fällt mit 45 % zur Marne ab und gilt als der steilste Weinberg der Champagne. In den meisten Jahren wird mehr als die Hälfte der Grundweine in Eichenholz vergoren. Die malolaktische Gärung wird unterbunden. Die Dosage ist sehr gering.
Philipponnat kauft den Weinberg 1935. Zur Zeiten der Weltwirtschaftskrise waren steile, aufwendig zu bearbeitende Weinberge unbeliebt und der Preis ist günstig. Sofort entscheidet man sich schon 1935 die Trauben als Clos des Goisses separat zu verarbeiten und zu vermarkten. Zu dieser Zeit ist es ein absolut unüblicher Schritt da das Blenden als die Kunst des Champagners gilt. Zu dieser Zeit dominiert der Chardonnay. Erst mit den Anpflanzungen der 60er Jahre kommt der Pinot Noir zur Geltung.
Dieses Terroir verbindet außergewöhnlich intensive Sonneneinstrahlung und Wärme mit feinstem Belemnit Kalk, der für mineralische Struktur und Fokus der Weine sorgt. Der gute Ruf von Philipponnat beruht auf dieser einzigartigen Lage.
Der 2009er ist außergewöhnlich und wahrscheinlich der größte und extravaganteste Wein des Jahrgangs. Der Verschnitt aus 70 % Pinot Noir und 30 % Chardonnay ist die typische Cuvée. Er wurde extra dosiert und acht Jahre lang auf der Hefe gelagert. Er übertrifft sogar den eher harten 2008er des Hauses. Er ist eine explosive, reiche Mischung aus Nougat, Haselnuss, Apfelkompott, Honig, Karamell, Aprikose, Himbeere und Stachelbeere.
Es ist beeindruckend, wie einer der kraftvollsten Champagner so viel mineralischen Fokus und Spannung haben kann.
Lese auf Cellar Tracker über Clos des Goisses 2009